Stellantis könnte in Erwägung ziehen, Marken, die zu ähnlich oder marginal sind, zu rationalisieren oder sogar zu entfernen

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Bei der Erstellung von StellantisCarlos Tavares hatte einen klaren Grundsatz aufgestellt: Alle Marken des Konzerns sollten eine Chance erhalten. Die Zeit sollte ihren Teil dazu beitragen und später würde eine Bilanz gezogen werden. Dieses Versprechen hatte insbesondere die Wiederbelebung von Marken ermöglicht, die zu Zeiten von FCA vernachlässigt worden waren, wie z. B. Lancia, das nach Jahren des fast völligen Verschwindens allmählich wieder in den Vordergrund rückte.

Vier Jahre später hat sich der Kontext jedoch grundlegend geändert. Die Finanzergebnisse von Stellantis im Jahr 2024 enttäuschtenDas Unternehmen hat sich in den letzten Jahren stark verändert, vor allem in Nordamerika, einem Schlüsselmarkt für die Rentabilität des Konzerns. Vor allem aber hat die Strategie den Besitzer gewechselt. Seit Juni 2025 hat Antonio Filosa das Sagen, und sein Fahrplan unterscheidet sich deutlich von dem seines Vorgängers.

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Volumen vor Margen

Antonio Filosa erbt einen Konzern, der durch eine Politik der hohen Preise, drastischen Kostensenkungen und Einschnitte in den Produktpaletten geschwächt wurde, die schließlich dazu führten, dass ein Teil der Kunden zur Konkurrenz abwanderte. Die Zahl ist brutal: Im Jahr 2024 fielen die Verkäufe von Stellantis in den USA um 15 %, während der Markt noch wuchs. Eine schwache Leistung, die die Händler mit hohen Lagerbeständen zurückließ und den Marktanteil des Konzerns auf unter 8 %, einen historischen Tiefststand, sinken ließ.

Angesichts dieser Situation leitete Filosa eine, wie er es intern nennt, "Notraumaktion" ein, die den Konzern schnell wieder auf die Beine bringen soll. Seine Priorität ist klar: mehr verkaufen, auch wenn dafür kurzfristig die Margen geopfert werden müssen. Die Rückkehr zum Flottengeschäft, die Wiederbelebung beliebter Modelle, die Aufgabe der als unrealistisch erachteten Elektroziele und die Konzentration auf erschwinglichere Fahrzeuge sind nun Teil des Arsenals. Die ersten Signale sind ermutigend: Im dritten Quartal stiegen die nordamerikanischen Verkäufe um 6 %, ein Novum nach acht Quartalen in Folge mit rückläufiger Entwicklung. Diese Strategie wirft jedoch eine heikle Frage auf: Kann Stellantis in einem derart wettbewerbsintensiven Umfeld weiterhin 14 Marken am Leben erhalten?

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Ein mittlerweile zu breites Markenportfolio in Europa

In Europa ist die Gleichung am kompliziertesten. Der Zusammenschluss von PSA und FCA hat zu zahlreichen Überschneidungen geführt: Peugeot, Opel, Citroën und Fiat konkurrieren manchmal um dieselben Segmente, während Premiummarken wie DS oder Lancia Schwierigkeiten haben, ihren Platz zu finden und nennenswerte Stückzahlen zu generieren. Laut mehreren von Reuters zitierten Quellen prüft Antonio Filosa nun die langfristige Überlebensfähigkeit des gesamten Portfolios. Die Hypothese von Rationalisierungen oder sogar der Abschaffung von Marken, die als zu ähnlich oder marginal angesehen werden, ist nicht mehr tabu. Dies ist eine bemerkenswerte Veränderung, nachdem Carlos Tavares trotz seiner sehr darwinistischen Reden über die natürliche Auswahl der Marken letztlich nie eine Entscheidung getroffen hatte. Wenn in Europa Entscheidungen getroffen werden müssten, tauchen immer wieder drei Namen auf: Abarth, DS und Lancia.

Abarth, Integration als letzter Ausweg?

Für Abarth könnte die Lösung auf dem Papier relativ einfach sein. Wie in Nord- oder Lateinamerika könnte die Marke in Fiat integriert werden, um die Sichtbarkeit zu erhöhen und die Kommunikationskosten zu senken. Diese Option würde es ermöglichen, die Marke zu erhalten und gleichzeitig die Strukturausgaben zu begrenzen. Das Problem liegt jedoch tiefer. Die Umstellung auf Elektroautos hat die alteingesessene Kundschaft nicht überzeugt, und Abarth hat Mühe, sich zu behaupten. eine glaubwürdige Vision von emissionsarmer Sportlichkeit bieten. Ohne eine wirklich attraktive Alternative mit Verbrennungsmotor oder Hybridantrieb erscheint die Zukunft der Marke besonders düster.

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DS, ein politisch sensibler Fall

Der Fall DS ist wesentlich komplexer. Die Marke genießt die starke Unterstützung von Xavier Peugeot, der sehr an ihrer Existenz hängt und derzeit eine regelrechte Kampagne gegen die Marke führt. Einflusskrieg innerhalb von Peugeot Invest, dem Aktionär von Stellantis, um mehr Einfluss auf die strategische Ausrichtung des Konzerns zu nehmen. Auch auf industrieller Ebene verfügt DS über Argumente. Die neue DS Nr. 8 wurde gerade auf den Markt gebracht und wird in Italien produziert. Auch wenn die Stückzahlen bescheiden bleiben werden, sorgt dies für zusätzliche Aktivität in den Fabriken. Eine zukünftige DS N°7 befindet sich ebenfalls in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium, so dass eine abrupte Entscheidung kurzfristig kaum zu rechtfertigen ist.

Lancia zwischen kommerzieller Fragilität und sportlichen Ambitionen

Lancia bleibt wohl der paradoxeste Fall. Kommerziell stützt sich die Marke heute nur auf einen einzigen Ypsilon, dessen der Absatz bis 2025 nicht mehr als 12 000 Einheiten betragen wird. Eine äußerst geringe Zahl, wenn man sie mit einem Konzern wie Stellantis vergleicht. Dennoch sendet Lancia immer mehr Signale für einen Aufschwung. Offizielle Rückkehr in die WRC2 mit einem Werksteam, geplante Einführung des Lancia Gamma im Jahr 2026, Eröffnung neuer Showrooms ab dem nächsten Jahr: Alles deutet darauf hin, dass die Marke nicht kurzfristig verschwinden soll. Diese Investitionen müssen jedoch schnell zu greifbaren Ergebnissen führen.

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Mögliche... und potenziell brutale Entscheidungen

Antonio Filosa genießt derzeit die Unterstützung der Hauptaktionäre Exor, der Familie Peugeot und des französischen Staates, die einen vorübergehenden Rückgang der Gewinnspannen akzeptieren, um das Volumen wieder zu steigern. Das erklärte Ziel ist es, mittelfristig wieder eine operative Marge von 6 bis 8 % zu erreichen, auch wenn die Analysten vorsichtig bleiben und nicht vor 2027 mit einer Rückkehr auf über 5 % rechnen. Diese Geduld wird jedoch nicht unendlich sein. Wenn sich die kommerzielle Erholung nicht bestätigt, wird die Frage der Marken zentral werden. Und sollte es zu einer Entscheidung über Streichungen oder Fusionen kommen, könnte diese schnell und schonungslos erfolgen.


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15 bewertungen auf "Stellantis pourrait envisager de rationaliser, voire de supprimer, les marques trop similaires ou marginales"

  1. Abarth sollte als Marke verschwinden und nur noch ein Label wie HF oder GTi sein. Es ist nicht so, dass man die Kosten nicht mehr tragen kann.

    Auch bei DS und Lancia scheint es schwierig zu sein, sich vorzustellen, dass diese Marken ihre Geschichte fortsetzen. Das ist schade, denn der DS8 ist (aus meiner Sicht) wirklich gelungen, er ist ein echtes Designerauto. Der Innenraum ist für diejenigen, die ihn aus der Nähe gesehen haben, wirklich atemberaubend. Dasselbe gilt für den Ypsilon. Ein besonderes Design, aber auch hier ein schöner und gemütlicher Innenraum. Es ist schade, dass sie so viel in den Relaunch investiert haben, um die Marke schließlich aufzugeben.

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    • Ich habe das Gefühl, dass es sich hier um eine sehr gute Idee handelt, die ich in meinem Leben noch nicht gesehen habe, aber ich bin mir sicher, dass es sich um eine sehr gute Idee handelt.

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  2. Wie auch immer, und was ich bei der Ernennung von Filosa vorausgesagt hatte, ist, dass Stellantis' europäischer Zweig wieder einmal geopfert wird, während die US-Sparte mit ihren sterbenden Marken noch gut dasteht. Ist es nicht Chrysler?

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    • Trump hat dies getan.
      Ich persönlich wünsche mir nicht, dass eine der Marken des Konzerns verschwindet - ja, ja, einschließlich DS Automobiles -, denn abgesehen davon, dass einige von ihnen ikonisch sind, ist es nicht sicher, dass ihre Kunden Stellantis treu bleiben werden.

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  3. Da ich Abarths besessen habe, hänge ich an der Marke. Aber elektrische Abarths kommen nicht an und sind nicht im Einklang mit dem, was die Abarths ausmacht, und außerdem sind die Verkaufszahlen zu niedrig. Lancia mit einem einzigen Modell und wenigen Händlern, wie könnte das funktionieren?
    Was DS betrifft, so ist es eine Marke, die keine Bedeutung hat, außer Luxus-Citroën zu sein.
    Unter den Marken von Stellantis aufzuräumen, wäre gerechtfertigt.

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    • Si señor, ds es Citroen ,se basa en su filosofía , y su legado y es absurdo estar separada . En cuanto a Lancia , toda la razón tienes , ya no solo un modelo , es que encima es un Peugeot con otro logo, de Opel se esperaría eso , hasta están desesperados por usar leamotor y poner la pegatina Opel , ya vienen de GM que se lo desarrollaban todo

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  5. Bei DS können sie die Modelle sehr gut wieder bei Citroën eingliedern, bei Lancia ist es ähnlich wie beim Ypsilon, sie tauschen den Kühlergrill aus und es wird ein Mito oder Punto.

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  6. Abarth como parte de Fiat. DS compitiendo con bentley. Lancia con Mercedes, alfa más deportiva que BMW. Maserati contra lamborghini. Chrysler coge modelos de Lancia y americanos de dodge.

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  7. Stellantis-Marken leiden aufgrund von Entscheidungen, die von Managern in Stellantis getroffen werden. Abarths Entscheidung zu EV only, Lancia ist massiv gesunken, weil der Ypsilon aus dem Markt gepreist wurde, das gleiche gilt für Maserati. Eine Ausnahme ist DS - ich denke, das ist eine wirklich verlorene Sache. Anstelle eines Stellantis-Managementteams, das herumläuft und jedem, der zuhört, erzählt, dass die Marken in Gefahr sind, könnte man die Manager, die die Entscheidungen getroffen haben, verbrennen und andere damit beauftragen. Schauen Sie sich Fiat an, der Rollout des neuen Grande Panda ist schambolisch, und Giga/Fastback werden bereits verschoben - alles auf das schlechte Management zurückzuführen, das rausgeworfen werden muss.

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  9. Endlich?
    Stellantis ist im Moment einfach alles. Abarth, Ds, Lancia, aber auch Dodge und Chrysler und vor allem Maserati. Es ist alles weg. Stellantis ist ein Auto-Allrounder. Niemand will einen teuren oder luxuriösen Stellantis.

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  11. Lancia kann mit einem einzigen Modell, bei dem es sich um einen neu gestalteten 208 und einen 4,60 m langen Gamma handelt, kein großes Volumen erzielen. Um wieder ins Rennen zu kommen, muss man in Technik investieren - auch in Elektroautos, die zwischen 20% und einem Viertel der wichtigsten Märkte in Europa ausmachen. Heute enthüllt VW etwas mehr von seinen zukünftigen ID. Polo und ID. Cross: Im Kernsortiment wird die Ladezeit nun mit 23 Minuten angegeben, und das Fahrvergnügen ist da. Sie werden auf die Chinesen vorbereitet sein.

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