
Fiat hat gestern den Schleier über einem neuen Konzept gelüftet: der Große Panda 4×4. Auf den ersten Blick nichts Revolutionäres, es handelt sich um den Fiat Grande Panda, den wir bereits kennen, aber in einer Version im Offroad-Look und vor allem mit Allradantrieb. Doch hinter diesem Offroad-Design wie funktioniert dieser Allradantrieb?
Eine elektrifizierte Hinterachse
Laut der offiziellen Pressemitteilung basiert der Prototyp auf "einer innovativen elektrifizierten Hinterachse. Diese Technologie soll dem Grande Panda 4×4 sowohl in der Stadt als auch auf unebenen Wegen eine solide Leistung verleihen".
Dieses Detail wirft jedoch eine entscheidende Frage auf: Der Fiat Grande Panda basiert auf der STLA Smart Plattform, und bislang war es aufgrund dieser Architektur nicht möglich, einen Allradantrieb in Betracht zu ziehen. Wie also hat Fiat diese Einschränkung umgangen?
Der Schlüssel könnte in einem Ansatz liegen, der bereits bei Jeep und Alfa Romeo verwendet wird. Tatsächlich erinnert diese Lösung eines unabhängigen Elektromotors im Heck stark an das, was man vom Jeep Avenger 4xe kennt und der Alfa Romeo Junior Q4. Beide Modelle kombinieren einen Verbrennungsmotor vorne mit einem Elektromotor (eMotors M2 eRad) hinten, der je nach Bedarf aktiviert wird.
Es wird sich also nicht um einen echten permanenten 4×4 handeln, sondern um ein intelligentes Hybridsystem, bei dem die Hinterachse elektrisch aktiviert wird, um bei Bedarf für Traktion zu sorgen.
Technisch gesehen bleibt es glaubwürdig. Obwohl STLA Smart als neue Plattform vorgestellt wird, wird hinter den Kulissen oft angenommen, dass es sich um eine "Low-Cost"-Entwicklung der eCMP-Plattform handelt, die bereits für den Jeep Avenger und den Alfa Romeo Junior verwendet wurde. Wenn diese beiden Modelle durch Teilelektrifizierung einen 4×4-Antrieb aufnehmen konnten, könnte dies also auch für den Grande Panda möglich sein.
Hybrid oder Elektro ... oder beides?
Ein visuelles Detail lässt Zweifel aufkommen: Die abgebildete Version des Konzepts hat eine Ladeluke an der Vorderseite, ein eindeutiges Zeichen für ein Elektromodell. Der ausgestellte physische Prototyp hingegen hatte keine, was darauf schließen lässt, dass es sich um eine Hybridversion handelte.

Daher sind zwei Optionen denkbar:
- Entweder hat Fiat die Hybridtechnologie von Jeep und Alfa Romeo mit einem Verbrennungsmotor vorne und einem M2 eRad hinten recycelt.
- Entweder geht Fiat noch einen Schritt weiter und bereitet einen elektrischen Grande Panda 100 % mit zwei Motoren vor: einen M2 vorne und einen M2 eRad hinten, wie die Ladeluke auf den Bildern vermuten lässt.
Der Fiat Grande Panda 4×4 könnte mehr als nur eine Stilübung sein. Hinter dem rauen Look verbirgt sich eine echte technische Überlegung, die auf intelligenter Hybridisierung oder einem elektrischen Dual-Motor-System basiert. Was wäre, wenn Fiat eine Technologie, die bislang nur in Premiummodellen zu finden war, endlich auch in seiner populären Modellreihe anwenden würde?