
Der Große Preis von Österreich 2025 wird einen symbolischen Meilenstein in der Saison von Ferrari markieren: die Scuderia wird schließlich die allererste große Weiterentwicklung seiner SF-25 einführen. Nach monatelanger Kritik, technischen Fragen und Zweifeln ist es laut AutoRacer-Medium ein weiterentwickelter flacher Boden, der sein Debüt auf dem Red Bull Ring geben wird. Und anders als manche vielleicht denken, handelt es sich dabei nicht um eine kleine Entwicklung. Es handelt sich um eine Schlüsselkomponente, die das Ergebnis eines langen Denkprozesses ist, mit dem einige Probleme der SF-25 behoben werden sollten.
Ein erster Patch wird vorzeitig geliefert
Alles geht zurück auf Melbourne, beim allerersten Grand Prix F1 der Saison. Dort entdeckten die Ingenieure in Maranello einen grundlegenden Konstruktionsfehler: Das Auto, das auf dem Papier vielversprechend aussah, schaffte es nicht, sein aerodynamisches Potenzial in einem zusammenhängenden Betriebsfenster zu nutzen. Was ist das Ergebnis? Ein instabiles, unberechenbares Auto, das mit dem Fahrstil seiner beiden Fahrer, insbesondere dem von Lewis Hamilton, nicht kompatibel ist.
Seitdem mussten die technischen Abteilungen unter der Leitung von Loïc Serra und Diego Tondi ihre Arbeit komplett überarbeiten. Der Boden, der in Österreich eingeführt wird, stellt daher die Hoffnung dar, ein Konzept zu korrigieren, dessen Potenzial seit dem ersten Rennen ungenutzt blieb.
Der neue Boden sollte ursprünglich in Silverstone eingeführt werden, aber die kritische Situation von Ferrari veranlasste die Ingenieure, die Sache zu beschleunigen. Nachdem seine Entwicklung im Windkanal bestätigt worden war, beschloss die technische Abteilung, ihn bereits auf dem Red Bull Ring beginnen zu lassen. Dies ist kein erwartetes Wunder, aber ein notwendiger Schritt, um das berühmte "Betriebsfenster" wieder zu öffnen, von dem in dieser Saison so oft die Rede war.
Auch wenn er die Rangordnung nicht von heute auf morgen umkrempeln wird, könnte der potenzielle Gewinn, so gering er auch sein mag, auf einer so kurzen Strecke wie der in Österreich wertvoll sein, insbesondere um die Leistung in der Qualifikation zu verbessern.
Hinter den Kulissen bleibt die Atmosphäre angespannt. Fred Vasseur verteidigt immer noch ein Projekt, das seiner Meinung nach viel Potenzial hat. Und obwohl Lewis Hamilton dem Direktor der Scuderia öffentlich seine Unterstützung zusicherte, machte er keinen Hehl aus seiner Frustration. Die Anpassung an den SF-25 ist komplex, und waren seine Erwartungen für seine erste Saison in Rot viel höher.
Ressourcen bereits auf 2026 ausgerichtet

Die Signale sind jedoch klar: Der SF-25 wird nicht mehr über das österreichische Paket hinaus weiterentwickelt. Seit Mitte Juni befindet sich der Bolide nicht mehr im Windkanal. Die ganze Aufmerksamkeit gilt nun dem Projekt 678, dem zukünftigen Auto für 2026, das den neuen technischen Regeln entspricht.
Die jüngsten Tests mit Leclerc und Zhou in Fiorano dienten dazu, einige der Teile, die für den zukünftigen F1-Rennwagen vorgesehen sind, zu verfeinern, darunter ein neuer Frontflügel, der für den Großen Preis von Monza gedacht ist.
Der Hintergrund, der an diesem Wochenende kommt, wird nicht alles ändern, aber er markiert endlich einen ersten Schritt mit Entwicklungen, die seit mehreren Grands Prix erwartet wurden. Eine weitere Entwicklung, die für Silverstone erwartet wird, könnte die Hinterradaufhängung betreffen.
"Wir werden bald ein Upgrade haben, noch vor dem Großen Preis von Großbritannien. Und vielleicht ein weiteres etwas später", sagte Frédéric Vasseur nach dem Großen Preis von Kanada.
Der Große Preis von Österreich wird nicht zeigen, ob Ferrari wieder an die Spitze zurückgekehrt ist, aber er könnte zumindest zeigen, dass der Rennstall wieder eine klare Richtung eingeschlagen hat. Eine erste, konkrete Antwort auf die zahlreichen Kritiken zu Beginn der Saison und die Fähigkeit des Teams von Frédéric Vasseur, darauf zu reagieren. Das Ziel für dieses Jahr? Platz in der Konstrukteursmeisterschaft und ein oder zwei Siege bis zum Ende der Saison.