Er tut es schon wieder! Youtuber kauft einen seltenen Lamborghini Aventador SVJ Roadster mit Unfallschaden, um ihn zu restaurieren

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Wer kennt Mat Armstrong nicht? Mit über fünf Millionen Abonnenten hat sich der britische YouTuber darauf spezialisiert, verunglückte Supersportwagen aufzuspüren, sie zu reparieren und jeden Schritt mit einer (manchmal grausamen) Transparenz für seine Brieftasche zu teilen. Vor ein paar Tagen, wir blickten auf sein Lamborghini Revuelto Epos zurückEr hatte ein Auto, das er zwar glänzend repariert, aber mit Verlust weiterverkauft hatte. Er versprach, nie wieder ein Auto zu fahren, das ihm nicht gefällt. Weniger als einen Monat später ist er wieder rückfällig geworden und hat ein neues Auto gekauft. Lamborghini.

Vom Plug-in-Hybrid zum 100 %-Saugmotor

Der Revuelto, sein elektrifizierter V12 und seine endlosen Berechnungen hatten ihn angewidert. Armstrong lernte daraus und änderte seinen Ansatz komplett: Er entschied sich für einen Aventador SVJ Roadster, die extremste Variante des Aventador, mit einem 770 PS starken V12 6.5-Saugmotor. Keine Batterien, kein Elektromotor: "nur" ein edler, rassiger Motor und ein Auto, das bereits Kultstatus hat. Vor allem aber ist der SVJ Roadster streng auf 800 Exemplare limitiert, was ihm eine höhere Begehrlichkeit und ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis verleiht als ein Hybrid, der von einigen Puristen noch immer gemieden wird.

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Armstrong ergattert ein Exemplar, das auf einer Auktion als "nicht fahrbereit" verkauft wird. Auf den Fotos sieht es nicht gut aus: zerbrochene Frontpartie, aufgerissener Ölkühler, Kabelbaum und Sensoren, die nur notdürftig wieder angeschlossen wurden, das linke Hinterrad in den Kotflügel gedrückt, eine gerissene Getriebehalterung, ein Leck in einer grünen Flüssigkeit (Hydrauliksystem für die Getriebesteuerung) ... Und doch die erste gute Nachricht bei der Ankunft: kein Airbag ausgelöst. Mat jubelt, bleibt aber klar im Kopf: Ohne Öl und Hydraulikdruck wird der V12 stumm bleiben.

Um das Auto aufzuwecken, muss zunächst der Druck des e-gear (des automatisierten Getriebes) wiederhergestellt werden, damit es in den Leerlauf schaltet. Die Untersuchung beginnt mit einer leeren Batterie, einem entladenen Kondensator und einer E-Gear-Pumpe, die nur auf 1,2 bar ansteigt. Nach dem Austausch einer Dichtung und dem Auffüllen der grünen Hydraulikflüssigkeit springt die Pumpe an, das N wird angezeigt. Der SVJ springt endlich an und dreht eine erste vorsichtige Runde in der Werkstatt.

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Fahrgestell: zerknittertes Alu, unbeschädigtes Karbon

Der SVJ vereint eine Karbon-Mittelzelle und Aluminiumwiegen. Optisch ist der Rumpf nicht allzu stark beschädigt. Das Alu-Heck hingegen ist viel stärker. Ein Verstärkungskreuz (X-Brace) erscheint gewölbt: Wenn man es entfernt, kommen die Befestigungsbohrungen wieder zum Vorschein. Die gute Nachricht ist, dass die Gesamtausrichtung erhalten bleibt.

Auf der linken Seite muss ein Goldschmied ein neues Teil ausschneiden und verpflanzen. Währenddessen werden der Unterboden, der Motorraum und das Fahrwerk im Trockeneisstrahlverfahren gereinigt.

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Mechanik: Ordnung schaffen

Der explodierte hintere Ölkühler wird ersetzt; die verbogenen Halterungen werden ausgetauscht; eine vom heißen Öl geschmolzene Leitung ist neu. Am Einlass/Auslass findet das Team eine hastig wieder eingebaute Standardmontage vor: fehlende Lambdasonden, unvollständige Flansche, unpassende Schrauben. Lösung: Nachrüstung mit acht neuen Sonden und Einbau einer Titan-Auspuffanlage.

Der V12 atmet und ... spuckt Flammen, wenn er hochdreht. Der Effekt ist so spektakulär wie erwartet und bei einem SVJ vollkommen in Ordnung.

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Was die Wartung angeht, so leert Armstrong alle vier Kurbelgehäusedeckel und füllt etwa 13 Liter neues Öl ein. Es werden auch teure "Kleinigkeiten" eingestellt, die so neu sind, aber gebraucht gefunden werden können: Scheinwerfer (~1.900 £ aus zweiter Hand statt 4.000+ £ neu), Querruderhalter und verschiedene Halterungen.

Im Innenraum wird ein Detail schnell zum Kopfzerbrechen: Das Beifahrerfenster weigert sich, sich nach unten zu bewegen und verhindert, dass die Schmetterlingstür geöffnet werden kann, ohne dass sie an der Dichtung hängen bleibt. Motor in Ordnung, Kabelbaum in Ordnung - Verdacht auf das Türmodul. Wette gewonnen: Gehäuse ausgetauscht (58 £), alles funktioniert wieder.

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Erstes fehlgeschlagenes Rollen

Obwohl die Karosserie immer noch in Teilen vorhanden ist, fährt der SVJ endlich. Der nächste logische Schritt war ein Gang zum Leistungsprüfstand, um die Gesundheit des Motors, das Schalten und die Temperatur zu überprüfen. Bei 100 km/h ist leider Schluss. In der Werkstatt werden die Stromversorgungen und Signale des Lenkmoduls der Hinterachse überprüft: Alles scheint zu passieren, aber das Steuergerät selbst könnte schuld sein.

Die Wette: Ein hohes Eintrittsgeld, aber ein Auto, das an Wert gewinnt

Armstrong hat seine Zahlen auf der Tafel: 230.000 £ für den Unfallwagen (knapp 5.000 £ mehr als der wiederverkaufte Revuelto), etwas mehr als 11.000 £ für Teile, die bereits gekauft wurden, um den Wagen wieder fahrbereit zu machen, und vor allem eine begehrte Basis: In Großbritannien werden SVJ Roadster weit über 500.000 £ gehandelt. Im Vergleich zum Revuelto (Hybrid, weniger "Sammlerstück" und mit einer unglücklichen ersten Erfahrung verbunden) spielt die Wertkurve des SVJ objektiv zu seinen Gunsten: V12-Atmo, limitierte Serie, Ikone am Ende der Regentschaft. Ausnahmsweise könnte die Wette von Mat Armstrong Vergnügen und Vernunft miteinander versöhnen.

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