
Fiat erlebt derzeit je nach Markt eine kontrastreiche Zeit. In Europa hat die italienische Marke Schwierigkeiten, ihren neuen Grande Panda durchzusetzen, der vor einigen Monaten auf den Markt kam, aber Opfer ernsthafter Produktionsprobleme in ihrem serbischen Werk wurde. Das Ergebnis: Die Bestellungen häufen sich, aber die Lieferungen kommen nur schwer hinterher. Auf der anderen Seite des Atlantiks floriert Fiat in Lateinamerika dank einer angepassten, lokal produzierten Produktpalette, die von den Autofahrern immer wieder gelobt wird.
Brasilien: die Fiat-Hochburg
Die besten Ergebnisse erzielt Fiat in Brasilien. Die Marke, die nach Verkaufsvolumen immer noch die Nummer eins ist, legt weiter zu: +5 % im Vergleich zu 2024 und +14 % im Vergleich zu 2023. Mit bereits über 337.000 Zulassungen in den ersten acht Monaten des Jahres ist Fiat auf dem besten Weg, die symbolische Marke von 500.000 Einheiten im Jahr 2025 in diesem Land zu überschreiten. Eine bemerkenswerte Leistung, die die unangefochtene Dominanz der Marke auf dem brasilianischen Markt verdeutlicht.
Italien: Der Panda hält sich
In Europa sieht die Sache ganz anders aus. In Italien bleibt der Fiat Panda unangefochten: Im August war er mit über 4 000 Zulassungen immer noch die Nummer eins der Verkaufszahlen. Im Zeitraum Januar bis August 2025 führt er mit 74.288 Einheiten, mehr als doppelt so viele wie der Dacia Sandero (34.506). Der Fiat 600 belegt mit 16.016 Zulassungen einen respektablen 15.
Der Grande Panda hingegen begnügte sich im August mit einem 14. Platz (1.100 Zulassungen) vor dem Fiat 600 (724), blieb aber im gesamten Jahr außerhalb der Top 50. Insgesamt geht Fiat auf dem Heimatmarkt um 10 % zurück, und der Grande Panda muss regelmäßig mehr als 1.000 Einheiten pro Monat erreichen, um auf einen Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte hoffen zu können.
Argentinien: Ein kometenhafter Aufstieg
Während die Marke in Europa stagniert, explodiert sie in Argentinien. Das Land wurde offiziell zum drittbesten Markt für Fiat und überholte damit die Türkei. Der Fiat Cronos ist dort das am zweithäufigsten verkaufte Auto, hinter dem Toyota Yaris und vor dem Volkswagen Polo. Auch der Fiat Argo und der Fiat Fastback belegen einen respektablen Platz in den Top 20. Insgesamt steigt der Absatz dort um 90 % im Vergleich zu 2024 und um 19 % im Vergleich zu 2023. Bei diesem Tempo könnte sich Fiat bis 2025 der Marke von 100.000 Einheiten nähern.
Türkei: Der Absturz geht weiter
Die Türkei, lange Zeit der drittgrößte Markt für Fiat, setzt ihre Talfahrt fort. Die Verkäufe gehen im Vergleich zu 2024 um 29 % und im Vergleich zu 2023 um 40 % zurück. Die Produktpalette ist dort derzeit auf drei Modelle reduziert: den Tipo (Egea vor Ort), den 600 und den 500e. Die künftige Produktion von Fiat in Algerien (Grande Panda) und Marokko (Fastback, Orso) könnte den türkischen Markt wieder ankurbeln, allerdings nicht kurzfristig.
Deutschland: die Überraschung Fiat 500
In Deutschland überraschte Fiat mit guten Ergebnissen bei einigen Modellen. Im August begeisterte der Fiat 500 929 Kunden, gefolgt vom Fiat 600 (675 Einheiten) und dem Großen Panda (256). Der Panda, die Königin in Italien, hat dagegen Mühe, die Menschen zu begeistern: nur 84 Exemplare im selben Monat. Insgesamt schrumpft der deutsche Markt um 47 % im Vergleich zu 2024 und um 65 % im Vergleich zu 2023.
Frankreich: 600 an der Spitze, aber bescheidenes Volumen
In Frankreich führt der Fiat 600 mit 2.431 Neuzulassungen zwischen Januar und August 2025, dicht gefolgt vom Fiat 500 (2.243). Doch diese Zahlen sind immer noch bescheiden, und der französische Markt ist deutlich rückläufig: -50 % im Vergleich zu 2024 und -56 % im Vergleich zu 2023.
Spanien: ein ähnlicher Trend
In Spanien fällt Fiat um 37 % im Vergleich zu 2024 und um 58 % im Vergleich zu 2023 zurück. Dennoch erzielt der Fiat 600 dort mit 4.317 Einheiten seit Jahresbeginn gute Ergebnisse, gefolgt vom Panda (1.871) und dem 500 (667). Der Große Panda hält mit 358 Neuzulassungen zaghaft Einzug.
Vereinigtes Königreich: im freien Fall
In Großbritannien brechen die Umsätze ein: -33 % im Vergleich zu 2024, -42 % im Vergleich zu 2023. Im August ließ Fiat nur 199 Fahrzeuge zu. Wenn der Trend anhält, wird es für den britischen Markt schwierig werden, bis 2025 die Marke von 10.000 Einheiten zu überschreiten. Bei diesem Tempo könnten bald mehr Fiat in Japan als im Vereinigten Königreich verkauft werden.
Japan: Ein noch nicht angepasstes Angebot
In Japan ist der Rückgang gedämpfter: -15 % im Vergleich zu 2024 und -18 % im Vergleich zu 2023. Die Marke setzt auf den Fiat 600 Hybrid, da Elektroautos dort nicht populär sind. Der Fiat Grande Panda Hybrid soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 auf den Markt kommen. Der kürzlich eingeführte Fiat 500 Hybrid hat nicht überzeugt: Er wird nur mit Schaltgetriebe angeboten und entspricht nicht den lokalen Erwartungen, die weitgehend auf Automatikgetriebe ausgerichtet sind.
USA: viel Kommunikation, wenig Umsatz
In den USA schließlich gibt Fiat viel für Kommunikation aus, hat aber Mühe, zu überzeugen. Zwischen eine Reihe von Werbevideos mit dem Schauspieler Giancarlo Esposito mangels Erfolg gelöscht, eine Kampagne rund um den Fiat 500 Giorgio Armaniund sogar ein unwahrscheinlicher Vergleich zwischen dem 500e und dem Tesla Cybertruck - die Marke scheut keine Mühen. Dennoch bleiben die Verkaufszahlen vertraulich: 1.108 Einheiten in den ersten acht Monaten des Jahres. Zwar ist der Anstieg spektakulär (+195 % vs. 2023, +61 % vs. 2024), aber die Stückzahlen bleiben anekdotisch. Ohne eine Rückkehr der Abarth-Modelle mit Verbrennungsmotor ist es schwer vorstellbar, dass Fiat auf diesem Markt einen Durchbruch erzielt.
Eine Marke mit zwei Geschwindigkeiten
Bitte zitieren Sie italpassion für die Weiterverwendung der unten stehenden Zahlen (vor allem clubalfa!).
Land | Neuzulassungen Januar - August 2025 | Entwicklung |
---|---|---|
Brasilien | 337393 | 5% |
Italien | 99793 | -10% |
Argentinien | 56589 | 90% |
Türkei | 45888 | -29% |
Deutschland | 12670 | -47% |
Frankreich | 12589 | -50% |
Spanien | 7588 | -37% |
Vereinigtes Königreich | 6766 | -33% |
Japan | 2466 | -15% |
Vereinigte Staaten | 1108 | 61% |
Die Feststellung ist klar: Fiat lebt in zwei Geschwindigkeiten. In Europa leidet die Marke trotz des Erfolgs des Panda unter einer kleinen Produktpalette und komplizierten Markteinführungen, wie dem Großen Panda. Aber in Lateinamerika bleibt Fiat ein unumgänglicher Akteur, der von einem gut angepassten lokalen Angebot und einer soliden industriellen Präsenz getragen wird. Der Kontrast ist frappierend und zeigt, dass sich die Zukunft von Fiat eher in São Paulo als in Turin abspielen könnte.
Wie wollen Sie Ihnen Fiat und Abarth mit Puretech-Motor verkaufen, wenn dieser Motor einen schwefelhaltigen Ruf hat.
Die Kunden sind nicht dumm und informieren sich leichter über das Internet und immer wieder kommt die gleiche Bemerkung:
"Italienische Stellantis mit Puretech-Motoren sind nichts für mich!"
Es wäre an der Zeit, die Motoren endgültig zu wechseln und wieder italienische Motoren einzusetzen, sonst wird der Absturz immer weiter gehen.
Was Stellantis mit dem Großen Panda treibt, ist doch ein Schildbürgerstreich, anstelle die Arbeiter Vorort vernünftig zu bezahlen importiert man Arbeitskräfte, die größere Kosten verursachen. Was kostet es eigentlich, dass die Produktion noch nicht, wie erwartet, hochgefahren ist.