
Wenige Tage nach seinen zwei Siegen in der Formel 1 gönnte sich Max Verstappen eine ebenso unwahrscheinliche wie spektakuläre Auszeit: ein Comeback auf der gefürchteten Nordschleife am Steuer eines Ferrari 296 GT3. Und um sein erstes offizielles Engagement in der GT3-KlasseMit einer Mischung aus Talent, Entschlossenheit und einem Hauch von Frechheit verwandelte der Niederländer den Versuch.
Rekord schon vor dem Rennen gebrochen
Bereits im Freitagstraining wurde der Ton angegeben. Verstappen, der bereits einige Monate zuvor unter dem Pseudonym "Franz Hermann" eine 7:48 gefahren war, verbesserte seine eigene Zeit um drei Sekunden, mit einer geschätzten Rundenzeit von 7:45 Minuten. Inoffiziell, da es keine offizielle Zeitmessung gab, aber ausreichend, um das Fahrerlager zu erschüttern: Noch nie hatte ein GT3 auf der Nordschleife so schnell seine Runden gedreht.

Trap-Qualifikation... vor der Demonstration
Am nächsten Morgen, unter einem Schleier aus Regen und Nebel, fuhren Verstappen und sein Teamkollege Chris Lulham (Verstappen.com Racing / Emil Frey Racing) die drittschnellste Zeit im Qualifying, nur wenige Zehntel von der Pole Position entfernt, die sie im Verkehr verloren hatten. Der vierfache F1-Weltmeister ließ sich nicht entmutigen, sondern ging an den Start... und legte sofort los wie die Feuerwehr.
Schon in der ersten Kurve übernahm er die Führung. Von da an entwickelte sich das Szenario zu einer Demonstration. Verstappen fuhr zwei Stints hintereinander und hielt den Ferrari #31 in einem unaufhaltsamen Tempo. Nach zwei Stunden war sein Vorsprung auf den Ford Mustang von Frank Stippler, einem der größten Spezialisten auf dem Nürburgring, bereits auf über eine Minute angewachsen.
Ein frecher Vorsprung
Mit einem Vorsprung von 1 Minute und 10 Sekunden auf den Zweitplatzierten, als er an seinen Teamkollegen Chris Lulham übergab, hatte Verstappen das Rennen bereits "zusammengeklappt". Trotz einiger Verzögerungen durch gelbe Flaggen und Neutralisationszonen behielt der Ferrari einen komfortablen Vorsprung. Nach vier Stunden und 28 Runden überquerte das Duo Verstappen-Lulham die Ziellinie mit einem Vorsprung von über 20 Sekunden, der zweite Mustang lag sogar über eine Minute zurück.

Nächster Schritt: das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring?
Neben dem Ergebnis ist es vor allem das Signal, das ausgesendet wird, das auffällt. Der vierfache Formel-1-Weltmeister Verstappen dominiert nicht mehr nur die Grand-Prix-Strecken, sondern setzt sich auch mit entwaffnender Leichtigkeit auf den Strecken der Langstreckenrennen durch. Vor einigen Tagen sagte er, dass "das Fahren in anderen Kategorien als der Formel 1 meine Leidenschaft ist".
Max Verstappen ist ein ganz besonderer Fahrer. Man mag ihn oder nicht, aber er ist der beste Fahrer, den es derzeit gibt.
Er taucht in der GT3-Klasse auf und ist sofort der Schnellste.