
Es gibt Autokäufe, die wie ein Kindheitstraum beginnen. Und andere, die wie ein Witz beginnen ... und sich dann in eine Überlebensexpedition verwandeln. Diese Geschichte gehört eindeutig zur zweiten Kategorie. Der Held des Tages ist Vice Grip Garage, ein amerikanischer YouTuber und notorischer Liebhaber unwahrscheinlicher Projekte. Er reiste nach Ost-Tennessee, um einen "Lamborghini Countach" abzuholen, der als Modell aus dem Jahr 1980 angekündigt war. Das Auto ist jedoch kein "Lamborghini". Lamborghini. Und sie ist auch nicht wirklich ein Countach.





Unter der kantigen Silhouette im Stil von Sant'Agata Bolognese verbirgt sich in Wirklichkeit die klassischste Basis der Kit Cars der 80er und 90er Jahre: ein Pontiac Fiero. Und auf diesem Fiero hat ein Mann namens Jeff fünf Jahre lang eine komplette Karosserie in Handarbeit gefertigt - aus Holz und Plexiglas. Das Ergebnis trägt einen Spitznamen, der alles auf den Punkt bringt: die "Wood-beghini". Das Problem: Sie wurde seit sechs bis sieben Jahren nicht mehr gefahren.
Der Motor gar nicht italienisch
Noch bevor sie den Schlüssel umdreht, entdeckt Vice Grip Garage die mechanische Wahrheit: ein hinten montierter V6, der als Motor aus einem Chevrolet Beretta angepriesen wird. Weit entfernt vom legendären V12, aber für ein selbstgebautes Kit Car "wird es reichen". Sein Plan? So tun, als wäre nichts passiert, und auf der Straße nach Hause fahren, etwa 300 Meilen (knapp 480 km). Die Heimfahrt wird schnell zu einer Herausforderung: Es gibt zwar Platz für "Stauraum", aber der Innenraum ist so eng, dass er sich verrenkt, um hineinzukommen, und feststellt, dass er schlecht sieht und sich daran gewöhnen muss, in einer Krötenposition zu fahren. An Bord ist es nicht wirklich das Cockpit eines Supersportwagens, er erkennt Elemente aus dem Fiero. Ein Punkt wird jedoch sehr ernst genommen: Es gibt einen Feuerlöscher. Und angesichts des Hauptmaterials ist dies wohl die "premiumste" Option des Autos.

Die ersten Kilometer: Rauch, dann... Feuer
Entgegen jeder Logik springt das Auto an. Es läuft sogar "gar nicht so schlecht". Für einige Augenblicke nimmt die Vorstellung, dass dieser Holzhaufen tatsächlich fahren könnte, eine fast glaubwürdige Form an. Dann übernimmt die Realität das Steuer. Zuerst lässt ein Reifen die Luft ab. Dann das Fahren, das einem ständigen Kampf gleicht. Und dann kommt der Moment, in dem die Geschichte in die große Beliebigkeit umschlägt: Rauch. Viel Rauch. Und dieser Satz, den man nie aussprechen möchte, schon gar nicht in einem Holzauto: "Ich glaube, ich brenne."


Er hält notgedrungen an, holt seine Sachen heraus und greift nach dem Feuerlöscher. Er weiß nicht einmal genau, worauf er zielen soll. Der Rauch scheint von vorne zu kommen, und schließlich identifiziert er den Übeltäter: Heizungsschläuche und wahrscheinlich ein Haufen Schmutz/Blätter, der die Temperatur überhaupt nicht mag. Der "Lamborghini" wird buchstäblich zu einem rollenden Grill. Später versucht er sogar, ihn durch eine automatische Waschanlage zu fahren. Keine gute Idee: Das Wasser kommt rein, das Holz sieht nicht geschützt aus und er hat den Eindruck, dass das Auto wieder herauskommt - schlimmer als vorher.

Auf der Autobahn wird das Auto heiß, raucht, scheint keine Leistung mehr zu haben, und sogar die Lichtmaschine fängt an zu rauchen. Als er "nur noch ein paar Meilen" fahren will, gibt die Mechanik auf. Er versucht, noch ein letztes Stück Autobahn zu fahren und denkt sogar daran, sich mit einem Freund zu treffen, der etwa 20 Meilen entfernt ist. Doch dieses Mal verhandelt das Auto nicht mehr: Der Motor bleibt schließlich ganz stehen.

Am Straßenrand liegt der Wood-beghini, der offiziell tot ist. Immerhin kann die Karosserie als Brennstoff dienen.
