Es gibt Autos, die schon zur Legende werden, bevor sie überhaupt fahren. Der Lamborghini Egoista ist einer von ihnen. Das 2013 zur Feier des 50-jährigen Jubiläums der Marke vorgestellte Konzeptfahrzeug mit dem vielsagenden Namen "Egoista" sollte das Museum nie verlassen. Lamborghini in Sant'Agata Bolognese. Doch im Januar 2025 soll die Marke entgegen aller Erwartungen das Angebot eines mysteriösen Sammlers angenommen haben. Der Wert der Transaktion: 117 Millionen US-Dollar, was ungefähr 100 Millionen Euro entspricht. Ein absoluter Rekord für einen Lamborghini... und ein Preis, der ihn zu einem der teuersten Autos in der Geschichte macht.
Ein UFO auf Rädern
Es ist schwer, beim Anblick des Egoista gleichgültig zu bleiben. Mit seinem einsitzigen Cockpit, das von Kampfflugzeugen inspiriert ist, seiner Karosserie aus radarbeständigen Materialien und seinen aktiven aerodynamischen Paneelen ähnelt er eher einem Militärprototyp als einem italienischen Supersportwagen.
Unter diesem futuristischen Aussehen verbarg sich das Fahrgestell eines Gallardo und ein 5,2-Liter-V10-Motor mit 600 PS. Um in das Auto ein- oder auszusteigen, musste man wie in der Formel 1 das Lenkrad abnehmen. Walter De Silva, sein Designer, hatte den Geist des Autos in einem Satz zusammengefasst: "Der Egoista steht für Hedonismus auf die Spitze getrieben".
Der Verkauf des Jahrhunderts?
Ursprünglich hatte Lamborghini nicht die Absicht, dieses einzigartige Stück zu veräußern. Doch wie so oft in der Welt der Hypercars änderte ein Angebot, das als "unmöglich abzulehnen" galt, die Situation. Im Januar 2025 bestätigten mehrere Fachmedien, dass der Egoista das Museum verlassen hatte und in die Privatsammlung eines anonym gebliebenen Käufers gelangt war. Seitdem fehlt jede Spur. Das extravaganteste und teuerste Auto, das Lamborghini je verkauft hat, hat sich buchstäblich in Luft aufgelöst und seine geheimnisvolle Aura noch verstärkt.
Vom Radar verschwunden
Im September 2025, neun Monate nach der Ankündigung des Verkaufs, ist kein Bild des Egoista mehr aufgetaucht. Weder bei privaten Veranstaltungen noch in den sozialen Netzwerken, in denen normalerweise Schnappschüsse von exklusiven Supersportwagen auftauchen. Einige zweifeln immer noch an der Transaktion und vermuten, dass Lamborghini sich mit einem VIP-Kunden arrangiert hat.
Angesichts dieser Stille haben sich einige Illustratoren den Spaß gemacht, sich vorzustellen, wie der Egoista auf der Straße aussehen würde, wie ein flüchtiger Auftritt an einer städtischen Kreuzung. Diese virtuellen Kreationen erinnern daran, wie sehr dieses Konzeptfahrzeug, das als "Geschenk von Lamborghini an Lamborghini" gedacht war, auch mehr als zehn Jahre nach seiner Enthüllung noch immer fasziniert.
Der Lamborghini Egoista hat seinem Namen schon immer alle Ehre gemacht: Er wurde für einen einzigen Insassen entworfen, sollte im Schatten eines Museums bleiben und wurde dann in eine unerreichbare Privatsammlung geflogen... Er wurde zum Inbegriff des automobilen Traums, der nur wenigen vorbehalten war. Ein Traum für 100 Millionen Euro, der nun unerreichbar geworden ist und bei dem man nicht mehr weiß, ob man ihn wie ein Kunstwerk bewundern oder wie einen verlorenen Schatz suchen soll.
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