
Es ist eine unerwartete Folge einer britischen Steuerreform: Die Flucht der großen Vermögen beginnt sich bemerkbar zu machen... bis hin zu den Zahlen von Ferrari. Unseren Informationen zufolge sind die Zulassungen der Marke mit dem sich aufbäumenden Pferd zwischen Januar und August 2025 in Großbritannien im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres um 27 % zurückgegangen. Ein spektakulärer und beispielloser Rückgang für einen für das Unternehmen aus Maranello historisch starken Markt, der nicht einfach auf einen wirtschaftlichen Abschwung zurückzuführen ist, sondern auf eine politische Entscheidung.
Ende der Steuervergünstigungen für Nichtansässige: Reiche verlassen London
Wie die Financial Times berichtete, wurde mit der im April in Kraft getretenen Steuerreform die privilegierte Regelung der "non-domiciled residents" abgeschafft. Dieser Status ermöglichte es vielen wohlhabenden Ausländern, die in Großbritannien lebten, ihre im Ausland erzielten Einkünfte nicht zu versteuern.
Diese Einwohner, die oftmals Sammlungen von Supersportwagen besaßen, gehörten zu den besten Kunden von Ferrari und anderen Luxusmarken. Mit dem Wegfall dieser Regelung zog es ein Teil von ihnen jedoch vor, die Zelte abzubrechen und in steuergünstigere Länder wie Monaco, Dubai oder die Schweiz umzuziehen.
Benedetto Vigna, der CEO von Ferrari, bestätigte dies in einem Interview mit der britischen Wirtschaftszeitung :
" Einige Kunden verlassen das Land aus steuerlichen Gründen. Wir haben daher die Zuteilung von Autos für den britischen Markt reduziert, um die Situation vor Ort zu stabilisieren."
Ferrari passt seine Strategie an: Werterhaltung vor Volumen
Ferrari beschloss, die Lieferungen nach Großbritannien deutlich zu reduzieren, was für die Marke ein seltener Schritt ist. Mit dieser Entscheidung wollte Ferrari eine Abwertung seiner Modelle auf dem Gebrauchtwagenmarkt verhindern. Denn laut Auto Trader ist der Wiederverkaufspreis einiger neuerer Modelle wie dem Purosangue oder dem SF90 Stradale seit Januar bereits um 12,2 % bzw. 6,6 % gesunken, bevor er sich in den letzten Wochen wieder leicht stabilisiert hat.
Für Ferrari, dessen Strategie auf Seltenheit und dem Erhalt des Restwerts beruht, ist dies eine heikle Situation. Ein zu schneller Wertverlust könnte die Wahrnehmung der Exklusivität der Marke beeinträchtigen, die ein wesentlicher Pfeiler ihres Images ist.
Umsatz unter Druck trotz hoher Margen
Trotz allem bleibt Ferrari mit einer operativen Marge von fast 30 % einer der profitabelsten Automobilhersteller der Welt. In Maranello herrscht jedoch Vorsicht: Die Ferrari-Aktie hat in den letzten Wochen an der Börse fast 17 % verloren, da sich die Anleger Sorgen um eine mittelfristig stabile Rentabilität machen.
Diese Krise wirft ein Schlaglicht auf einen unerwarteten Kollateraleffekt der britischen Steuerpolitik. Indem die Regierung die Vorteile der Ultrareichen angriff, löste sie einen Dominoeffekt aus: Abwanderung von Vermögen, Rückgang der Verkäufe von Luxusautos und Verfall der Werte von Gebrauchtwagen.
The super wealthy are not happy with their tax avoidance schemes being ended, oh my heart bleeds. The rest of us have to pay taxes on our income, same should go for those who earn the most.
Crazy planet!
Die Schweiz ist kein Steuerparadies für Reiche. Man sollte nicht die Kneipenreden wiederholen. Die Schweiz ist ein reiches und stabiles Land, das vor allem den "Reichen" auf diese Weise gefällt. Aber Steuern, Abgaben und andere Belastungen sind auch wichtig. Ganz anders als Monaco zum Beispiel