
Ferrari hat am 9. September 2025 in Mailand eine Bombe platzen lassen: Der 849 Testarossa, der offizielle Nachfolger des SF90 Stradale. Die Botschaft ist klar: Die Krone des stärksten Hybrid-Supersportwagens soll zurückerobert und der Lamborghini Revuelto (1015 PS) übertrumpft werden. Nach der streng limitierten Auflage F80 (1200 PS V6-Hybrid), der uns das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ, fährt Maranello für seine "Serien"-Reihe schwere Geschütze auf. Das Ergebnis: 1050 PS insgesamt, ein wiederbelebter mythischer Name und eine Rundenzeit von 1:17,500 Minuten in Fiorano. Spiel, Satz und (erneutes) Match?
Ein kultiger Name für ein Auto voller Zahlen

Ferrari hat "Testarossa" nicht zufällig gewählt. Das Label, das 1956 (500 TR) erschien und später durch den Testarossa 1984 unsterblich wurde, kehrt zurück, um ein verrücktes Datenblatt zu tragen. Unter der Haube: ein komplett überarbeiteter 3,9-Liter-V8-Biturbo (F154FC) mit 830 PS bei 7.500 U/min, 842 Nm bei 6.500 U/min und einer Höchstgeschwindigkeit von 8.300 U/min. Er wird von drei Elektromotoren (einer hinten vom Typ MGU-K, zwei vorne) unterstützt, die zusätzliche 220 PS leisten. Das Ganze bildet einen AWD-Antrieb, der von einer 7,45-kWh-Batterie gespeist wird, die eine Reichweite von 25 km bei einer elektrischen 100 % ermöglicht.
Auf der Leistungsseite kündigt Ferrari an:
- 0-100 km/h < 2,3 s
- 0-200 km/h in 6,35 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit > 330 km/h
Das Trockengewicht bleibt angesichts des Arsenals bluffend: 1.570 kg (bestes Leistungsgewicht, das je von einem Modell der Baureihe bei Ferrari erreicht wurde: 1,5 kg/PS), dank einer regelrechten Jagd nach Gramm (leichtere Nockenwellen, Titanschrauben, "Motorsport"-Bearbeitungen usw.).
Offener "Krieg" mit Sant'Agata Bolognese

Was die "Zahlenschlacht" betrifft, so ist das Duell frontal. Der Lamborghini Revuelto setzt auf einen V12-Hybridmotor mit 1015 PS, während der 849 Testarossa 1050 PS leistet. Hier ist der Unterschied nicht mehr symbolisch: Ferrari hat wieder die Nase vorn und zeigt dies auch deutlich. Die Aerodynamik wurde verbessert (wir kommen darauf zurück) und die Rundenzeit in Fiorano setzte dem Ganzen noch die Krone auf. Der SF90 Stradale (1000 PS) wird überholt, und die Unterschiede in der Philosophie werden größer: V8-Biturbo + Hybrid auf der Seite von Maranello gegen V12-Atmos + Hybrid auf der Seite von Lamborghini. Zwei Wege, ein Ziel: die Vorherrschaft. Der Krieg der Zahlen ist erklärt!
Spitzentechnologie: XXL- und "FIVE"-Turbos

Der V8-Motor wurde grundlegend weiterentwickelt: ein neuer Turbo (der größte, der jemals in einem Serien-Ferrari eingebaut wurde), ein vom 296 GT3 inspiriertes Thermomanagement, neu gestaltete Auspuffkrümmer und ein optimierter Ladeluftkühler. Bemerkenswert: Verwendung von recyceltem Aluminiumguss für die Kurbelgehäuse.
Der 849 verfügt über ABS Evo und den neuen FIVE (Ferrari Integrated Vehicle Estimator), einen digitalen Zwilling, der in Echtzeit Geschwindigkeit, Gierwinkel und andere nicht messbare Parameter schätzt, um Traktion, Differential, Bremsverteilung usw. zu verfeinern.
Die Federung, Dämpfung und Kalibrierung wurden überarbeitet, um den Seitengrip um 3 % zu steigern. Das alles ohne Abstriche beim Fahrspaß: sorgfältiges Management der thermischen/elektrischen Übergänge, progressivere Regeneration, natürlicheres Pedalieren.
Aerodynamik und skulpturales Design
Optisch zeigt der 849 Testarossa kantige und geometrische Linien, die die Aerodynamik auf ein Maximum treiben:
- 415 kg Stützlast bei 250 km/h
- Aktiver Frontspoiler mit bis zu 100 kg Stützlast bei 250 km/h
- Doppelter Heckspoiler, Multilevel-Diffusor, kaskadierende Vortex-Generatoren.

An Bord macht die Ergonomie Fortschritte: neues Lenkrad mit mechanischen Tasten (ja, Ferrari gibt den Touchscreen auf), Apple CarPlay/Android Auto und kabelloses Ladegerät. Ausführung nach Wunsch, bis hin zu neuen Farben: Rosso Fiammante und Giallo Ambra außen, Alcantara Giallo Siena innen.
849 Testarossa Spider: Große Luft, gleiches Kribbeln

Ferrari enthüllt auch den 849 Testarossa Spider. Das versenkbare Hardtop öffnet/schließt sich in 14 Sekunden bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Die Leistung bleibt stratosphärisch: >330 km/h, 0-100 < 2,3 Sekunden, 0-200 in 6,5 Sekunden, 1'18''100 in Fiorano.
Trockengewicht: 1.660 kg, Verteilung 45/55, und die gleiche technische Ausstattung (ABS Evo, FIVE, aktive Aerodynamik usw.) mit einer speziellen Steifigkeitsabstimmung, um die dynamischen Qualitäten des Coupés zu erhalten.

Assetto Fiorano: Die Pistenoption

Wie beim SF90 radikalisiert das Assetto Fiorano Paket den 849 (Coupé oder Spider):
- -30 kg (Alcantara-Röhrensitze, 20-Zoll-Karbonfelgen, Titan, Verbundwerkstoffe),
- Multimatic-Stoßdämpfer ,
- verstärkte Aerodynamik und bei einigen Konfigurationen doppelter Heckspoiler statt doppelter Spoiler, um den Abtrieb zu verdreifachen,
- Mitentwickelte Reifen Michelin Cup2R (Option), Cup2 (Assetto Fiorano), Pirelli P Zero R oder Bridgestone Potenza Sport.