Diesmal könnte Ferrari 2025 kein Rekordjahr hinlegen...

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Jahrelang, Ferrari hat fast ununterbrochen ein Rekordjahr nach dem anderen hingelegt, angetrieben von einer soliden weltweiten Nachfrage, vollen Auftragsbüchern und einer perfekt beherrschten Strategie für den Aufstieg in die Oberklasse. Doch während sich das Jahr 2025 dem Ende zuneigt, drängt sich eine Erkenntnis auf: Zum ersten Mal seit langem könnte Maranello ein Jahr abschließen, ohne seine eigenen Rekorde zu brechen. Die Novemberzahlen bestätigen, was die Daten von Oktober bereits andeuteten: Ferrari bricht zwar bei weitem nicht zusammen, aber die Gesamtdynamik hat sich deutlich verlangsamt. Und vor allem spielen die großen historischen Märkte nicht mehr alle ihre Rolle als Motor.

Die USA halten, aber ohne Fehlertoleranz

Als weltweit größter Markt für Ferrari machen die USA weiterhin gute Arbeit. Mit 307 Zulassungen im November 2025, darunter 71 Purosangue, war der Monat solide und etwas besser als der des Vorjahres. Im Elfmonatsvergleich ist Ferrari dort nun fast ausgeglichen, mit einem sehr leichten Rückgang von -0,87 %. Das ist zwar beruhigend, reicht aber nicht aus, um einen weltweiten Trend umzukehren. Zumal der Dezember 2024 mit 430 Neuzulassungen ein außergewöhnlicher Monat gewesen war. Um einen jährlichen Rückgang zu vermeiden, muss der Dezember 2025 von ähnlichem Kaliber sein. Mit anderen Worten: Ferrari hat auf seinem wichtigsten Markt keinen Joker mehr.

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Deutschland bestätigt leisen, aber realen Rückgang

Als zweites historisches Standbein von Ferrari durchläuft Deutschland ein komplizierteres Jahr. Der November war mit nur 97 Zulassungen schwach, trotz eines hohen Anteils an werthaltigen Modellen wie dem Purosangue oder dem 12Cilindri. Kumuliert geht der deutsche Markt nun um -7,57 % zurück. Diese Zahl ist alles andere als unbedeutend. Deutschland ist traditionell ein Wachstumsmarkt für Ferrari. Der Rückgang in einem vollen Jahr ist ein klares Signal, dass selbst die stärkste europäische Kundschaft nicht völlig unempfindlich gegenüber der Wirtschaftslage und den aufeinanderfolgenden Preiserhöhungen ist.

Japan bestätigt seinen Status als sicherer Hafen

Im Gegensatz dazu sorgt Japan weiterhin für eine willkommene Verschnaufpause. Mit 140 Neuzulassungen im November und einem Jahreszuwachs von +5,10 % bestätigt das Land seine positive Dynamik. Ferrari hatte dort einen guten Monat nach dem anderen, was beweist, dass die japanische Kundschaft trotz der unsicheren weltweiten Lage sportlichen Luxusautos besonders treu bleibt. Japan ist zwar nicht der größte Markt nach Volumen, spielt aber eindeutig eine stabilisierende Rolle in der Gleichung für 2025.

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Italien und Frankreich: maßvoller, aber stetiger Anstieg

Auf seinem Heimatmarkt kann Ferrari auf ein ruhiges Jahr zurückblicken. Mit 71 Zulassungen im November wuchs Italien um +6,06 1TP3Q für das gesamte Jahr. Eine solide Leistung, die zeigt, dass die Marke trotz eines manchmal instabilen wirtschaftlichen Umfelds weiterhin eine starke nationale Verankerung hat. In Frankreich verlief die Entwicklung ähnlich. Monat für Monat, ohne spektakuläre Ausbrüche, legt Ferrari dort stetig zu. Mit den 38 Zulassungen im November stieg der Jahreszuwachs auf +5,26 1TP3Q. Das Marktvolumen ist nach wie vor gering, aber seine Regelmäßigkeit macht ihn zu einem diskreten, aber zuverlässigen Pfeiler.

Großbritannien als großer Verlierer des Jahres

Dies ist wahrscheinlich der auffälligste schwarze Fleck im Jahr 2025. Mit nur 34 Neuzulassungen im November hat das Vereinigte Königreich einen Rückgang von -30,20 % im Jahresverlauf zu verzeichnen. Dieser Einbruch steht in direktem Zusammenhang mit dem Ende eines Steuerschlupflochs, das bestimmten Gebietsansässigen zugute kam. Das Ergebnis ist spektakulär: Ein Markt, der mit 1.000 Ferraris pro Jahr flirtete, könnte auf rund 650 Einheiten fallen. Ferrari verliert dadurch nicht unbedingt Kunden, aber es verliert Zulassungen. Die Käufer gibt es zwar noch, aber sie lassen sich woanders registrieren, was ausreicht, um die Gesamtstatistik aus dem Gleichgewicht zu bringen.

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Kleinere Märkte wachsen, können dies aber nicht ausgleichen

Belgien, die Niederlande und Spanien setzen ihr Wachstum auch 2025 fort. Belgien weist nun +21,53 %, die Niederlande +22,22 % und Spanien +32 % auf. Diese Zahlen sind prozentual gesehen beeindruckend, bleiben aber im absoluten Volumen begrenzt. Im Gegensatz dazu bestätigten Australien und Österreich ihren Rückgang auf -9,78 % bzw. -24,73 %. Auch hier sind die Volumina gering, aber sie tragen zur Gesamterosion bei.

Eine sinkende Gesamtsumme, trotz einer immer noch ultraprofitablen Marke

In den elf beobachteten Märkten wurden bis Ende November 2025 insgesamt 8.031 Fahrzeuge von Ferrari zugelassen, gegenüber 8.359 im Jahr zuvor. Das entspricht einem Rückgang von fast 4 %. Der Befund ist eindeutig: Ein stabiler US-Markt, ein leicht rückläufiger deutscher Markt und ein fallendes Vereinigtes Königreich reichen aus, um das Geschäftsjahr zu kippen, trotz der guten Leistungen auf den sekundären Märkten. Dies stellt die finanzielle Solidität von Ferrari in keiner Weise in Frage. Die Margen sind nach wie vor außergewöhnlich hoch, die Auftragsbücher sind bis 2027 voll und die Strategie, die Produktpalette zu erweitern, zahlt sich weiterhin aus. Doch zum ersten Mal seit langem ist das Volumen nicht mehr gegeben.

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Ein Jahr ohne Rekorde - na und?

Wenn 2025 mit einer Stagnation oder einem leichten Rückgang endet, ist das weder ein Misserfolg noch eine große Warnung. Ferrari ist nicht dazu berufen, jedes Jahr neue Volumenrekorde zu brechen. Sein Status als Luxusmarke beruht auch auf Seltenheit, Exklusivität und Begehrlichkeit. Andererseits ist diese Fotografie der Verkaufszahlen nach Ländern sehr aufschlussreich. Sie zeigt, wie sehr Steuerpolitik, nationale wirtschaftliche Zusammenhänge und regulatorische Entscheidungen innerhalb weniger Monate einen ganzen Markt bewegen können.

LandJanuar - November 2025Entwicklung
Vereinigte Staaten3070-0,9%
Japan14025%
Deutschland1635-7,5%
Italien7706%
Vereinigtes Königreich631-30%
Frankreich3205%
Australien203-10%
Belgien17521,5%
Niederlande11022%
Spanien9932%
Österreich70-25%
Italpassion-Daten

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