Die Geschichte eines legendären Ferraris, der in einer französischen Scheune gefunden und schließlich 50 Jahre später zu einem Rekordpreis verkauft wurde.

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Es ist eine der schönsten Geschichten des modernen Automobils: Ein Ferrari 250 GT SWB California Spyder aus dem Jahr 1961, der fast ein halbes Jahrhundert lang verlassen in einer Scheune in Zentralfrankreich stand, wurde bei einer Auktion zum Rekordpreis von 16,3 Millionen Euro versteigert. Dieses legendäre Cabriolet, das als das schönste der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gilt, gehörte einst Alain Delon. Und sein unglaublicher Werdegang trägt nur noch mehr zu seiner Legende bei.

Der vergessene Schatz der Baillon-Sammlung

Die Geschichte beginnt mit Roger Baillon, einem französischen Industriellen mit einer Leidenschaft für Autos, der davon träumte, ein eigenes Museum zu gründen. In den 1950er und 1960er Jahren baute er eine einzigartige Sammlung prestigeträchtiger Autos auf. Leider zwangen ihn finanzielle Schwierigkeiten dazu, sein Projekt auf Eis zu legen. Einige Autos wurden verkauft, andere vergessen... und landeten schließlich in Hangars, wo sie vor Blicken und Witterungseinflüssen geschützt lagerten.

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Erst 2014, im Zuge einer Erbschaft, öffneten die Baillon-Erben die Scheunentore. Im Inneren befinden sich über 100 Oldtimer, darunter dieser Ferrari 250 GT California Spyder mit Scaglietti-Karosserie und verkleideten Scheinwerfern, einer von 37, die in dieser Konfiguration hergestellt wurden. Und vor allem: in einem unberührten Originalzustand geblieben, nie restauriert.

Eine filmreife Geschichte ... mit Alain Delon

Foto Edward Quinn

Dieser Ferrari glänzt jedoch nicht nur durch seine Seltenheit. Er hat auch ein Leben als Star geführt. Der 1961 auf dem Pariser Salon ausgestellte Wagen wurde zunächst von dem Schauspieler Gérard Blain erworben, bevor er 1963 in die Hände seines Freundes Alain Delon gelangte. Delon, der zu dieser Zeit auf dem Höhepunkt seiner Karriere war, wurde oft am Steuer des Wagens fotografiert, unter anderem in Los Angeles mit seiner Frau Nathalie Delon.

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Das Auto reist sogar bis nach Kalifornien, wo es für ihre Reisen genutzt wird. Bei der Wiederentdeckung wurden rührende Details gefunden, wie das Paar Lederhandschuhe, das im Handschuhfach zurückgelassen wurde, oder auch die alten Benzingutscheine.

Historischer Verkauf bei Artcurial

Am 6. Februar 2015 veranstaltet das Haus Artcurial im Rahmen der Messe Rétromobile die Versteigerung der Sammlung Baillon. Der Ferrari 250 GT SWB California Spyder (Chassis 2935GT, matching numbers) ist das Objekt der Begierde. Der Preis lag zwischen 9,5 und 12 Millionen Euro und wurde schließlich für 16,3 Millionen Euro versteigert, womit er zu diesem Zeitpunkt der teuerste "Scheunenfund" in der Geschichte des Automobils war.

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Was die Sammler fasziniert hat? Sein außergewöhnlich guter Originalzustand. Im Gegensatz zu vielen anderen restaurierten Modellen war dieser Wagen einfach... vergessen worden. Die Karosserie, das Interieur, die Mechanik, alles war originalgetreu, geschützt von Stapeln von Zeitschriften. Ein echter Zeitsprung, der seit über 45 Jahren eingefroren ist. Experten bezeichnen ihn als automobilen Gral.


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