
Norwegen ist zwar in Europa ein Vorzeigeland für Elektrifizierung und umweltfreundliche Mobilität, dennoch leben dort glücklicherweise einige Auto-Freaks. Der Beweis dafür ist, dass in Norwegen eine Meisterschaft mit dem Namen "Corsa Italiana" stattfindet. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um eine Meisterschaft für italienische Youngtimer, von denen einige sehr gut getunt sind. Der Alfa Romeo GTV von Ruud Morten ist ein perfektes Beispiel dafür.
Patchwork aus maßgeschneiderten Teilen

Ruud Morten ließ das GTV-Coupé Ende der 2000er Jahre bauen und setzte es viele Saisons lang bei Rennen auf Rennstrecken, aber auch auf Schnee ein. Dieser GTV hat seinen Rumpf behalten, aber alles darin wurde modifiziert und optimiert mit Teilen von sehr vielen englischen, skandinavischen oder auch polnischen Lieferanten. Ein echter Alfrankenstein!

Das Fahrwerk verwendet vorne 4-Kolben-Alcon-Bremsen mit 330-mm-Scheiben und hinten 6-Kolben-XYZ-Bremssättel mit 330-mm-Scheiben sowie Ferodo Competition-Spec-Bremsbeläge. Die Federung behält die Standard-Dion-Brücke bei, die jedoch für einen größeren Sturz modifiziert wurde. Das vordere Federbein wurde vom Volvo V70/S80 übernommen, mit speziell angefertigten oberen und unteren A-Lenkern.

Der Innenraum ist völlig karg und dem Rennsport gewidmet, mit einer minimalistischen Ausstattung, darunter ein Zündschalter und eine LCD-Geschwindigkeitsanzeige, was bei einem sequentiellen Getriebe gewissermaßen ein Muss ist. Das Aerodynamikpaket umfasst Frontspoiler aus Glasfaser von der britischen Firma Alfapanels, Radkästen von PBC Composit Schweden und Fenster aus Lexan.

Ein entfesselter Busso-Motor
Die gute Nachricht ist, dass es keinen "Swap" mit einem Holden- oder Honda-Motor gibt, wie es sich die verrückten Time Attack- und Stockcar-Rennfahrer in Australien manchmal erlauben. Es ist zwar ein Alfa Romeo V6, der in der Bestie Platz nimmt, der wie die Originalversion längs eingebaut ist, aber es ist nicht mehr genau derselbe Motor. Im Gegensatz zum ursprünglichen 2,5-Liter-Motor wird der Super-GTV von einem 3,2-Liter-V6 Busso 24V angetrieben, der aus einem Alfa Romeo 147 GTA stammt. Der Tuner RR Motor verwendete eine modifizierte Version des originalen Kurbelgehäuses des GTV, um die Einstellung auf die Konfiguration mit Hinterradantrieb zu erleichtern.


Unter den mechanischen Änderungen ist der Einbau eines Turboladers des amerikanischen Herstellers Comp Turbo (Modell CT3B 62-67 für Interessierte) zu erwähnen, der mit einem Paar individuell gestalteter Auspuffkrümmer montiert wurde, die sich bis in den vorderen Teil des Motorraums erstrecken. Der Aluminiumkühler wurde hinten montiert: Um den Luftdurchlass zu ermöglichen, wurde die Heckklappe durch einen breiten oberen Schlitz verändert und 2 weitere große Lufteinlässe an den Seitenfenstern hinzugefügt. Ein Motormanagementsystem sorgt dafür, dass alles zusammenarbeitet.
Das Ergebnis: 625 PS an den Hinterrädern und ein Drehmoment von über 950 Nm. Das reicht, um das Gummi schnell zu verbrennen! Die Videos sprechen für sich: Morten Ruuds GTV hat sich in ein Muscle Car verwandelt und schiebt wie der Teufel!