
Prototech Rennfahrzeugbau, ein österreichischer Tuner, der sich auf den Rennsport spezialisiert hat, macht mit einer radikalen Interpretation des Alfa Romeo 75 Turbo von sich reden. Das Geheimnis dieser Maschine? Die Integration eines als "selten" angekündigten Motors, der auf einem 16-Ventil-Zylinderkopf von Autodelta basiert, mit einer Turbovorbereitung.

Ein ganz besonderer Motor von Autodelta
Autodelta, der historische Arm des Wettbewerbs Alfa RomeoIn den späten 1970er und frühen 1980er Jahren arbeitete er an einer 16-Ventil-Version des Vierzylinder-Aluminiummotors Twin Cam, der unter dem legendären Namen Bialbero bekannt ist. Ein avantgardistischer Motor mit einer sehr sportlichen Philosophie, der vom Rennsport inspiriert war, aber bereits in den 1950er Jahren in Serienautos eingebaut wurde. Um der immer stärker werdenden Konkurrenz der Ford Cosworth- und BMW-Motoren im Tourenwagenrennsport entgegenzuwirken, plante Autodelta eine 16-Ventil-Version. Der serienmäßige Alfa Romeo 75, auch in der Turbo Evoluzione Variante, musste sich aus Kostengründen mit 8-Ventil-Motoren begnügen. Autodelta produzierte daher in begrenzter Stückzahl 16-Ventil-Zylinderköpfe, die auf den Rennsport ausgerichtet waren.

Besondere und seltene Münzen
Die Motoren verfügten über eine breite Zylinderkopfhaube im Rennstil, spezielle Pent-Roof-Brennkammern mit zentralen Zündkerzen für eine optimale Verbrennung, Hochgeschwindigkeitsansaugkanäle, einen höheren Luftdurchsatz und höhere Drehzahlen bis zu 8500/9000 U/min.

Die Kostbarkeit dieser Autodelta-Motoren rührte sowohl von ihrer Seltenheit als auch von ihrer handwerklichen Herstellung in Handarbeit her. Darüber hinaus hat der Motor einen ausgezeichneten Ruf: Er ist leicht, robust, drehfreudig und verfügt über Eigenschaften, die sich dank einer guten Beherrschung des Druck- und Temperaturanstiegs für die Vorbereitung auf einen Turbo eignen.
Ein Alfa Romeo Turbo Evoluzione ist bereit für den Wettbewerb
Prototech beansprucht eine mechanische Einheit, die um einen 16-Ventil-Autodelta-Zylinderkopf herum aufgebaut ist und durch umfassende Optimierungsarbeiten ergänzt wurde. Der Motor basiert auf einem Alfa Romeo 2.0L, der verstärkt und grundlegend modifiziert wurde. Die Prototech-Teams überarbeiteten und verstärkten die Kanäle, bearbeiteten die Nockenwellenhalter vom Typ Evoluzione nach Maß und führten eine Feinkalibrierung auf dem Motorprüfstand durch.


Die für den 75 Turbo spezifische Aufladung wird beibehalten, aber in einer Renndefinition genutzt. Die von der Werkstatt angegebenen Zahlen sind dem Ehrgeiz angemessen: 315 PS für die optimierte 2.0L 16V-Version und bis zu 350 PS und 400 Nm Drehmoment in der Konfiguration "Gruppe A / Evo". Damit gehört der 75er zu den ernsthaftesten modernen Interpretationen der goldenen Ära des aufgeladenen Tourenwagens.


Die Kraftübertragung erfolgt über ein verstärktes "Dog-Box"-Getriebe, das nahezu sofortige Gangwechsel ermöglicht, ohne dass das Kupplungspedal betätigt werden muss, das für hohe Drehmomentniveaus entwickelt wurde.


Diese Kreation ist ein seltenes Beispiel für die Verwendung eines Autodelta-16V-Motors, eine hochkarätige Motorvorbereitung, die auf dem Prüfstand getestet wurde, und eine Entwicklungsphilosophie, die auf reine Leistung ausgerichtet ist. Er kann zwar nicht die historische Authentizität eines echten Gruppe-A-Autos aus dieser Zeit für sich beanspruchen, ist aber eine der erfolgreichsten zeitgenössischen Interpretationen des 75 Turbo.
